Werther Germondari

the funny storyteller
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Werther Germondari ist ein*e nonbinary bildende*r Künstler*in, unabhängige*r Filmemacher*in und Performer*in und lebt und arbeitet in Rom und in Amelia. Werther erzählt lustige und surreale Geschichten vor dem Hintergrund, Grenzen auszutesten. Mit Hilfe seines*ihres komödiantischen Talents regt Werther auf spielerische Art zu politischer Reflexion an.

Werther identifiziert sich als eine nicht-binäre Person. Er hat sich allerdings dazu entschieden, für diese Biographie, das männliche Pronomen zu nutzen: Werther hat 1988 mit einem Stipendium für das Centro Sperimentale di Cinematografia in Rom sein Studium der Filmkunst unter der Leitung von Giuseppe Rotunno abgeschlossen. Anschließend absolvierte er die Institute of Theatrical Directing an der Universität von Bologna. Er interessierte sich bereits während seines Studiums für innovative, experimentelle, neokonzeptuelle und situationsausgelöste Dynamiken, die sich durch einen sehr starken ironischen und surrealen Stil auszeichnen. Viele Jahre lang experimentierte er innerhalb dieser Kunstrichtungen mit Hilfe verschiedenster Ausdrucksmedien (von der Malerei bis zur Installation, von der Fotografie bis zum Film, vom Video bis zur Performance). Mit seinen Projekten nahm er an zahlreichen internationalen Gruppen- und Einzelausstellungen teil. Als unabhängiger Filmemacher hat er oft die Zusammenarbeit mit Maria Laura Spagnoli, seiner Lebenspartnerin, genossen und ihre intensiven pansexuellen Abenteuer als Inspiration für viele Kurzfilme genutzt. Die Filme wurden auf vielen Festivals (einschließlich Cannes 1994 und Venedig 1996) gezeigt und in europäischen Kinos und auf vielen internationalen Fernsehkanälen verbreitet. Viele Elemente in Werthers Arbeit haben sich inzwischen geändert. Der Wunsch nach Geschichten, in denen Sex auch zu einer Ermutigung zu politischer Reflexion werden kann, führte ihn zu neuen Projekten. Beginnend mit dem Drehbuch und dem Dreh der Episode „Smack” im Jahr 2016, hat Werther versucht, die künstlerische Messlatte seiner in “Tractatus logico-phileroticus” entwickelten Forschung von Sexualität weiter anzuheben. Seine neuesten Kurzfilme könnten aufgrund des Vorhandenseins sexuell „expliziter” Szenen deswegen als „Post-Porno” – Filme angesehen werden. Doch für Werther erfüllen sie eine konsequent narrative Funktion. Explizite Szenen in Werthers Filmen dienen dazu, um zu vermitteln, inwieweit eine Geschichte mehr (oder weniger) effektiv erzählt werden kann und welche Unterschiede sich ergeben, wenn einige Geschichten mit (oder ohne) Vorhandensein expliziter Szenen betrachtet werden. Oder der Versuch, eine explizite Szene zu erstellen, die ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte ist, bis zu dem Punkt, dass ihre Auslassung keine genaue Vision des Werks zulässt. All dies geschieht, um zu versuchen, die oberflächliche Sichtweise der Öffentlichkeit im Vergleich zu erotischen und pornografischen Szenen zu untergraben, und um zu zeigen, dass das, was skandalös erscheint, im Vergleich zu der Heuchelei, die die menschlichen sozialen Beziehungen dominiert, oft trivial ist.

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